: Künftig neue Töne aus den Reihen der Sozialdemokraten?
■ Mit der SPD-Bundestagsabgeordneten und ehemaligen NDR-Journalistin Cornelie Sonntag-Wolgast wird zum ersten Mal eine Frau Sprecherin der Sozialdemokraten
Mit der neuen Sprecherin der Sozialdemokraten hat der designierte SPD- Vorsitzende und schleswig-holsteinische Ministerpräsident Björn Engholm ein Signal für die künftig engere Verzahnung von Partei und Fraktion gesetzt.
Die 49jährige Hamburgerin Cornelie Sonntag-Wolgast ist nicht nur gelernte Journalistin, sondern behält neben ihrer neuen Funktion als Sprecherin ihr Bundestagsmandat bei und kann so die Fraktion, in der der künftige Vorsitzende nicht vertreten ist, enger an den neuen Chef aus Kiel anbinden.
Seit 1979 in der Politik engagiert
Sonntag-Wolgast wurde in Nürnberg geboren, wuchs in Hamburg auf und promovierte dort in Germanistik, Literatur- und Musikwissenschaft. Ihre journalistische Laufbahn begann sie bei der 'Hamburger Morgenpost‘, die damals eine der letzten Tageszeitungen in sozialdemokratischem Besitz war. Sie wechselte später zum Norddeutschen Rundfunk. Als Moderatorin der aktuellen Magazinsendungen war sie fast täglich zu hören, bevor sie zur stellvertretenden Leiterin des Zeitfunks in der NDR-Hauptabteilung Politik aufstieg.
In der norddeutschen Politik fiel die Journalistin, die 1971 in die SPD eintrat, bereits 1979 auf: Sie gehörte zum Schattenkabinett des damaligen schleswig-holsteinischen SPD-Spitzenkandidaten Klaus Matthiesen, der aber die Landtagswahl gegen den damaligen Ministerpräsidenten Gerhard Stoltenberg verlor.
Spezialgebiet: Medienpolitik
Für den Bundestag kandidierte sie erstmals 1987 im schleswig-holsteinischen Wahlkreis Steinburg/ Dithmarschen-Süd, zog aber erst 1988 als Nachrückerin für die SPD- Abgeordnete Heide Simonis, die unter Engholm Finanzministerin in Kiel wurde, ins Bonner Parlament ein.
Cornelie Sonntag-Wolgast, die für den schleswig-holsteinischen Wahlkreis Steinburg/Dithmarschen-Süd 1990 erneut kandidierte, ist Mitglied im Innenausschuß des Bundestages mit den Spezialgebieten Ausländer- und Asylrecht sowie Medienpolitik.
Sie ist mit einem Journalisten verheiratet und eine passionierte Geigenspielerin. ap
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen