Gomolka bricht Polen-Reise ab

Szczecin. Wegen der schweren Ausschreitungen von Hooligans in Rostock hat Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Alfred Gomolka (CDU) seinen Arbeitsbesuch in Polen vorzeitig abgebrochen. Wie der Regierungschef am Sonntag abend während eines Empfangs für seine polnischen Gastgeber in Szczecin mitteilte, müsse er angesichts der „innenpolitischen Ereignisse“ in seinem Bundesland bereits Montag die Heimreise antreten.

Gomolka wollte direkt nach Rostock fahren, um sich dort persönlich von den Folgen der Ausschreitungen zu überzeugen. Dort hatten am Samstag etwa 500 Berliner Hooligans nach einem Oberligaspiel zwischen dem FC Hansa Rostock und dem FC Berlin zahlreiche Geschäfte in der Innenstadt demoliert und geplündert. Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei waren 21 Personen verletzt worden, darunter neun Polizeibeamte. Erst nach zehn Stunden war es einem Aufgebot von 700 Polizisten gelungen, dem Treiben Einhalt zu gebieten.

Gomolka erklärte in Szczecin, daß die Gespräche zwischen der Delegation Mecklenburg-Vorpommerns und den Vertretern der benachbarten polnischen Region zu Sachthemen trotz seiner Abreise fortgeführt würden. dpa