: Probebohren im Watt
■ Umweltschützer fürchten Ende des Nationalparks
Die Bezirksregierung Weser- Ems hat am Donnerstag die Genehmigung erteilt, Probebohrungen für eine Pipeline im Nationalpark Wattenmeer niederzubringen. Als „Anfang vom Ende“ bezeichneten Naturschutzverbände die Bohrungen für die Trassenführung der geplanten Erdgaspipeline „Europipe“ von Norwegen durch den Nationalpark an die niedersächsische Nordseeküste.
Das norwegische Vorhaben ist seit Oktober vergangenen Jahres bekannt. Umweltschützer äußerten Bedenken, daß der Bau der rund 660 Kilometer langen Pipeline das Ökosystem Wattenmeer beeinträchtigen könne. Ein Sprecher des norwegischen Unternehmens sagte auf Anfrage, den deutschen Behörden seien zehn mögliche Streckenführungen vorgelegt worden, allerdings befürworte Statoil die Trasse über die Ostspitze von Norderney. Eine Sprecherin der Bezirksregierung Weser-Ems teilte mit, acht der Alternativen führten ebenfalls durch das Wattenmeer.
Der Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte, daß Wirtschafts- und Umweltministerium drei mögliche Trassen prüfen werden. „Das wird keine kleine Untersuchung“, meinte ein Sprecher des Umweltministeriums dazu. Es solle sichergestellt werden, daß nicht ausschließlich wirtschaftliche Interessen im Vordergrund ständen.
Ein Sprecher der Umweltstiftung World Wild Fund (WWF) sagte am Donnerstag, die Genehmigung ständen im Widerspruch zu Versicherungen von Umweltministerin Monika Griefahn.Auch der Zeitpunkt der Genehmigung — im Wattenmeer beginnt die Brutzeit der Vögel - stieß auf scharfe Kritik.
dpa
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen