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Arafat will UNO-Pufferzone

■ In einem palästinensischen Staat hält der PLO-Führer auch jüdische Minister nicht für ausgeschlossen/ Israel bedauert US-Protest gegen Deportationen

Toronto (afp) — Der Chef der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Jassir Arafat, hat eine von UN-Truppen bewachte Pufferzone zwischen Israel und „Palästina“, also dem israelisch besetzten Westjordanland und dem Gaza- Streifen, vorgeschlagen. In einem Interview mit der kanadischen Tageszeitung 'The Toronto Star‘ erklärte Arafat, daß die Pufferzone auf palästinensischem Territorium eingerichtet wird. „Ich akzeptiere UN- Truppen zwischen uns, so lange, wie sie wollen.“

Arafat schlug ferner vor, den palästinensischen Staat für sechs Monate zu entmilitarisieren. Sobald der Staat gegründet sei, sollten außerdem Jordanier und Palästinenser über eine eventuelle Konföderation ihrer beiden Staaten abstimmen. Er erklärte ferner die Einrichtung eines „Korridors“ zwischen dem Gaza- Streifen und dem Westjordanland für möglich. Er sei auch bereit, Juden in seine spätere Regierung aufzunehmen.

Der israelische Außenminister David Levy hat unterdessen gestern bedauert, daß die amerikanische Regierung gegen Israels Entscheidung protestiert hat, vier Palästinenser aus dem besetzten Gaza-Streifen zu deportieren. Im israelischen Hörfunk sagte Levy: „Wir bedauern die amerikanischen Proteste, denn wir müssen gegen den Terrorismus kämpfen.“ Die israelischen Behörden hatten in der Nacht zum Sonntag angekündigt, sie würden die vier deportieren, da sie führende Mitglieder der Palästinensergruppe Fatah, einer Unterorganisation der PLO, seien.

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