: Doppel-Davis-Überraschung
Berlin (taz) — Nun sind die endlosen Querelen, wer denn wohl der Chef im deutschen Davis-Cup-Team sei, endlich beendet: Michael Stich wurde als Nummer 1 aus dem Lostopf gegriffen. So bestreitet der begeisterte Hobbygolfer das Viertelfinal-Eröffnungseinzel gegen Argentiniens Nummer 1 Martin Jaite heute um 14 Uhr in der Berliner Deutschlandhalle. Der zweitbeste der Welt, Boris Becker, spielt auch als zweiter, und zwar gegen Linkshänder Javier Frana.
Die Überraschung des Tages lieferte Teamchef Niki Pilic jedoch mit der Doppel-Nominierung: Nicht etwa die altgedienten Becker und Erik Jelen, sondern Michael Stich und Jelen werden am Sonntag um 14 Uhr gegen die Routiniers Javier Frana/Christian Miniussi antreten. Damit gab Pilic den berechtigten Sticheleien des jungen Stich nach, der zum einen Beckers schwache Form bemängelte und zudem seine eigene Qualifikation als Doppelspieler mit ins Rennen warf: Mit seinem Partner Udo Riglewski ist er die Nummer 2 in der Doppel-Tenniswelt.
Pilic wollte den Elmshorner zunächst nicht fürs Doppel nominieren, mit der Begründung, der schlaksige Spieler könne den Druck zweier Einzel und eines Doppels schon rein physisch nicht durchstehen. Das könne er ja nicht beweisen, wenn er nie eingesetzt würde, maulte Stich.
Nun wenigstens hat der selbstbewußte Aufsteiger die Chance, sich zum Daviscup-Helden aufzuschwingen. Den Ostermontag beginnt Becker im Einzel gegen Jaite, Stich spielt als zweiter. miß
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen