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Ostern 1991: Der ganz normale Stauwahnsinn

■ 60 Kilometer Blechlawinen

Nicht nur zur Weihnachtszeit: Auch zu Beginn der Oster-Feiertage und zum Abschluß des Festes hatten kilometerlange Staus auf Bundesstraßen und Autobahnen die Osterausflügler aus Bremen und Niedersachsen auf harte Geduldsproben gestellt. Neuralgische Punkte waren die Grenzbereiche zu Sachsen-Anhalt, zu Hessen und den Niederlanden, wo sich die Autos bis zu 60 Kilometer stauten.

Überschattet wurde das Osterfest wiederum durch Unfälle und Brände. Bei der Explosion einer selbst gebastelten Bombe wurde am Karsamstag einem Jugendlichen aus Lehrte eine Hand abgerissen. Schlimme Folgen hatte am gleichen Tage der Überholvorgang eines Autofahrers bei Bad Münder: Der Wagen fuhr in zwei Fußgänger und tötete einen von ihnen. Bei einem Brand in einer Dachgeschoßwohnung eines Mehrfamilienhauses in Vechta sind am Karsamstag zwei Männer im Alter von 22 und 31 Jahren zum Teil schwer verletzt worden.

Hohe Feuersäulen auf Bergen und im Flachland kündeten am Karsamstag und Ostersonntag vom nahen Frühling. Jung und alt hatten sich um diese traditionellen Osterfeuer versammelt. Die Gottesdienste in den Kirchen der beiden christlichen Konfessionen waren wie in den Vorjahren gut besucht. Auf der Weser luden erstmals nach der Winterpause wieder Ausflugsschiffe zu Rundfahrten ein. Wegen der kühlen Witterung machten jedoch nur wenige Passagiere davon Gebrauch. dpa

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