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Steinkohlenbergbau schrumpft weiter: 70.000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel

Essen (dpa/vwd) — Der deutsche Steinkohlenbergbau wird über das bisher für 1995 angepeilte Anpassungsziel hinaus weiter schrumpfen müssen. Der Gesamtverband der Branche legte der Bundesregierung sowie den Regierungen der „Kohleländer“ Saar und Nordrhein-Westfalen ein unternehmenübergreifendes „Optimierungsmodell“ für den Zeitraum 1996 bis 2005 vor. Danach sollen im Jahr 2005 nur noch 58,7 Millionen Tonnen Steinkohle gefördert werden, 1995 sollen es 65 Millionen Tonnen sein. 1990 waren es noch 71 Millionen Tonnen. Die Belegschaft ginge von gut 130.000 Mitarbeitern (Ende 1990) weiter um rund 30.000 Beschäftigte zurück. Betroffen wären darüber hinaus aber auch etwa 40.000 Arbeitsplätze in anderen Wirtschaftszweigen.

Das Optimierungsmodell war von der sogenannten Mikat-Kommission in ihrem Gutachterbericht zur Zukunft des Steinkohlenbergbaus bis zum Jahr 2005 mit dem Ziel einer Kosten- und Subventionssenkung angeregt worden.

Der Steinkohleverband rechnet damit, daß auch der weitere Belegschaftsabbau „sozialverträglich“ erfolgen kann, obgleich das Durchschnittsalter der Untertagebeschäftigten bereits unter 34 Jahren liegt. Eine Gruppe neutraler Sachverständiger bescheinigt dem Modell Sorgfalt und Schlüssigkeit sowie „eine bisher nicht erreichte Transparenz und Vergleichbarkeit der Bergwerke“. Nach Auffassung des Verbandes bietet es eine Basis für die anstehenden kohle- und energiepolitischen Entscheidungen.

Die Industriegewerkschaft Bergbau und Energie (IGBE) bezeichnete das Optimierungsmodell als „eine gute Ergänzung“ der Ergebnisse der Mikat- Kommission. Jetzt gehe es darum, durch die Politik „verläßliche und verbindliche Rahmenbedingungen zu setzen, die die Sicherheitsfunktion des deutschen Steinkohlenbergbaus auch für die Zeit nach 1995 gewährleisten“. Energiepolitisch notwendig und volkswirtschaftlich sinnvoll sei es, an die heutigen Absatzmengen anzuschließen und die bewährten kohlepolitischen Instrumente zu erhalten.

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