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Der Eierwart als Eierschleuder

Wald-Michelbach (dpa) — Wenn bunte Eier über Dächer fliegen und ihre Dotter in Regenrinnen rieseln, wissen die Affolterbacher: Es ist Ostermontag. Den Brauch des Ei-Weitwurfs, seit einigen Jahren über eine Scheune, pflegt an der hessischen Bergstraße der Ostereierweitwurf-Club Affolterbach (OCA).

Auch in diesem Jahr traten wieder 40 Mitglieder des Vereins an, der 1978 am Ostermontag „nach dem Kirchgang gegründet wurde“, so der zweite Vorsitzende des Clubs, Michael Autor. Soweit wie möglich muß das Ei fliegen, und vor allem heil muß es auf der Wiese landen. Sonst heißt es: „Ei aus der Wertung“. Nach den Auftritten der Lokalmatadoren am Vormittag stand für den Nachmittag die offene Meisterschaft mit Gästen von weither auf dem Programm. „Dann kommen die Profis“, sagt Autor. Handballer erreichen Weiten von bis zu 100 Metern.

Aber auch die Amateure des OCA haben ihre Tricks: Michael Autor kocht seine Geschosse mindestens eine halbe Stunde lang — Weicheier könnten Risse haben. Geheimnis allen Erfolgs: Klein muß das Gelege sein und möglichst von alten Hühnern. „Die haben die härteste Schale.“

Daß sich keiner per Gipsei in die Gewinnergalerie wirft, garantiert die „Dopingkontrolle“: Die fünf Besten müssen ihre Geschosse selbst essen.

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