: Internationaler Waffeneinsatz gegen Völkermord diskutiert
■ UNO debattiert französischen Resolutionsentwurf
New York (afp) — Angesichts des Massenmords an den Kurden mehren sich die Stimmen für einen erneuten militärischen Einsatz gegen Saddam Husseins Truppen. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Hans Stercken (CDU), vertrat die Ansicht, ein Militäreinsatz gegen die irakische Luftwaffe sei möglicherweise unvermeidbar. Auch Außenminister Genscher sprach sich für einen harten Kurs gegen den Irak aus: „Hier geht es um Völkermord.“ Die Botschafter der 16 Nato-Staaten verurteilten gestern die Angriffe auf die fliehenden Kurden scharf.
Noch für gestern abend wurde eine Entscheidung des UNO-Sicherheitsrates über den umstrittenen französischen Resolutionsentwurf zur Kurdenverfolgung erwartet. Dem Gremium lag ein französischer Entwurf vor, der die Haltung Bagdads scharf verurteilt und zu einer lebhaften Diskussion unter den Ratsmitgliedern führte. In mehreren europäischen Städten fanden Protestaktionen gegen den Irak statt. In Bonn stürmten etwa 200 Menschen in die irakische Botschaft und hielten sie für etwa eine Stunde besetzt. Auch in London bekam die Mission ungebetenen Besuch. TAGESTHEMA SEITE 3
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