: Kein Singen und Religion in Obervieland
■ Elternbeirat des Schulzentrums klagt über erheblichen Stundenausfall
Der Elternbeirat am Schulzentrum Obervieland hat eigens eine „Arbeitsgruppe Unterrichtsfälle“ eingerichtet. Wieder müssen an dem Schulzentrum in einigen Fällen zwei Klassen von einem Lehrer parallel unterrichtet werden.
In dem neuerlichen Klagebrief an den Bildungssenator rechnet der Elternbeirat vor: Das Schulzentrum hat für 41 Vertretungsstunden „Reserve“-Lehrerkapazität über den Regelbedarf hinausgehend zugewiesen bekommen. Allein 46 Stunden für Schwangerschaftssvertretung fallen aber in diesem Schuljahr Woche für Woche an. Krank werden darf also nach Adam Riese kein Lehrer mehr.
Weil die Klassenfrequenzen kleiner sind als die Norm, werden von der Lehrer-Stundenzahl (insgesamt 1664) pauschal 198 Wochenstunden abgezogen. „Unterfrequenzabzug“ nennen das die Behörden-Planer. Die Theorie: Kleinere Klassen haben weniger Unterricht nötig. In Obervieland macht das über 10 Prozent aus. Wegen Mangel an Fachlehrern fallen derweil in Singen und Religion erhebliche Stundenzahlen aus („Musik“ 10 Std. und „Biblische Geschichte“ 38 Std.).
„Herr Senator, die Eltern am Schulzentrum Obervieland sind nicht länger gewillt, diesen nur noch zu verwaltenden Mangel hinzunehmen“, schreiben die Eltern dem Senator. Daß in diesem Schuljahr noch etwas passiert, wagt niemand an der Schule zu hoffen. Aber vielleicht nutzt der Protest für die fernere Zukunft... Am 15. April will der Senator Scherf zum Antrittsbesuch in das Schulzentrum kommen, um sich einen Eindruck vor Ort zu verschaffen. K.W.
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