piwik no script img

Die Berliner sollen sich auf Bundeskanzler Kohl verlassen

Berlin. Der Kanzler reißt mal wieder alles an sich — jetzt hat er auch die durch die Vereinigung entstandenen Finanzprobleme Berlins zur »Chefsache« erklärt. Berlin könne nach Angaben aus dem Bonner Kanzleramt bei der Bewältigung seiner finanziellen Probleme fest auf die Unterstützung Kohls bauen, berichtete gestern die 'Berliner Morgenpost‘.

Bei den Verhandlungen zwischen Bundesfinanzminister Theo Waigel (CSU) und Finanzsenator Elmar Pieroth (CDU) wurde in Bonn darauf verwiesen, daß die Netto-Kreditaufnahme des Bundes in Höhe von 70 Milliarden Mark für 1991 nicht überschritten werden dürfe. Der Senat solle seinen Landesetat auf Einsparmöglichkeiten durchforsten. Erwähnt wurden unter anderem die »sehr großzügige Personalausstattung« in der Landesverwaltung sowie die »zu niedrige Gewerbesteuerbelastung« der Wirtschaft.

Vom Berliner Finanzsenator wurde dagegen darauf verwiesen, daß in diesem Jahr bereits 834 Millionen Mark eingespart worden seien. Würden weitere zwei Milliarden Mark an Personalausgaben eingespart, müßten 30.000 Beschäftigte entlassen werden. An höhere Gewerbesteuern sei nicht zu denken, da Berlins Wirtschaft durch sehr hohe Gewerbemieten schon übermäßig belastet sei. Pieroth hat inzwischen in einem Brief an Waigel gefordert, die Berlinförderung später als Ende 1994 auslaufen zu lassen. dpa

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen