: Rohwedder: Per Jet zum Staatsakt - Fahndungspannen?
Berlin (dpa) — Der Staatsakt für den ermordeten Treuhandchef Detlev Karsten Rohwedder könnte zu einem Verkehrsstau über dem Himmel von Berlin führen. 30 bis 50 Firmenjets mit Spitzenmanagern dürften sich am Mittwoch morgen auf den Weg nach Berlin machen, schätzt die Bundesanstalt für Flugsicherung in Frankfurt. Verzögerungen beim Flugverkehr könnten deshalb nicht ausgeschlossen werden. Auf Antrag der SPD-Bundestagsfraktion findet am Donnerstag eine gemeinsame Sonderitzung des Innen- und Rechtsausschusses statt. Schäuble solle den Stand der Fahndung unterrichten. Unterdessen berichtete das Magazin „Panorama“ über Fahndungspannen. Im Vorfeld der Mordanschläge auf Treuhandchef Rohwedder und auf den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Herrhausen, habe es gute Chancen gegeben, die Täter abzufangen. Ausgefeilte Konzepte des Bundeskriminalamtes und der Landeskriminalämter sowie eindeutige Analysen der Verfassungschützer seien jedoch ignoriert oder nur lasch umgesetzt worden. Im August 1986 sei das „Konzept 106“ zur „Bekämpfung terroristischer Gewaltkriminalität“ verabschiedet worden. Kernpunkt war die intensive Beobachtung „möglicher Zielpersonen“. Zu diesen gehörten sowohl Rohwedder als auch Herrhausen.
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