piwik no script img

RAF-Gefangene kündigen Erklärung zur Stasi-Connection an

Berlin (taz) — Die Gefangenen aus der RAF sind bereit, sich zu den Berichten über ihre Kooperation mit der Stasi Anfang der achtziger Jahre zu äußern. Das kündigten in einer am Wochenende verbreiteten Erklärung vier Anwälte und Anwältinnen der Häftlinge an, deren Mandanten kürzlich im Zusammenhang mit der von der Stasi gewährten logistischen Unterstützung und Ausbildung an Waffen genannt worden waren.

„Die Gefangenen wollen offen das zur DDR sagen, was zu sagen ist“, heißt es in dem Papier der Anwälte. Voraussetzung sei allerdings, daß „der Staat sie zu Wort kommen“ lasse und nicht das „Interesse an gezielter und selektiver (Des-)Information der Öffentlichkeit weiterhin bestimmend“ bleibe. Die Bundesanwaltschaft (BAW) hatte in der Vorosterwoche nach einem Monitor-Bericht erklärt, Christian Klar, Adelheid Schulz, Helmut Pohl und Inge Viett seien Anfang der achtziger Jahre mehrfach zur Waffenausbildung in die DDR gereist. Nach dem Ausstieg Vietts aus der RAF und der Festnahme von Klar und Schulz sollen auch Ingrid Jakobsmeyer und Christa Eckes mitgefahren sein.

In der AnwältInnenerklärung werden außerdem Berichte der BAW über einen bevorstehenden neuen Hungerstreik dementiert. Das schließe allerdings nicht aus, „daß einzelne Gefangene dazu was schreiben“. Im übrigen sei im Zuge der Zellendurchsuchungen Mitte März bei ihren Mandanten nichts gefunden worden, was mit dem RAF-Anschlag auf Treuhand-Chef Rohwedder zu tun habe. gero

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen