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Streit zwischen Mensch und Tier

Verdammtes Glück hatten neun englische Dobermann-Welpen. Ein dreijähriges Mädchen hatte ein bißchen mit den niedlichen Vierbeinern gespielt, sie aus Spaß ins Klo gesetzt und dann gespült. Sechs der Kleinen konnte der Papa des Mädchens selbst befreien. Die anderen rettete die Feuerwehr, indem sie das Abflußrohr kräftig durchspülte. Die Hunde waren zwar etwas aufgeweicht und rochen auch nicht besonders, aber sonst geht es ihnen gut.

Viel schlimmer sieht die Sache aus, wenn sich der Zorn des Zweibeiners gegen die gefangene und dressierte Kreatur richtet. In Osnabrück hatte der Besitzer einer Zoohandlung finanzielle Probleme. Er glaubte sie lösen zu können, indem er sich Mut ansoff, sein Kleinkalibergewehr schnappte und in seinem Laden Amok lief. Im Kugelhagel des 26jährigen starben drei Zebrafinken und eine Schlange. Auch die Staatsgewalt setzt immer häufiger Schußwaffen gegen Tiere ein. In Eschborn bei Frankfurt erschossen Polizisten einen Vogel. Ein Schwan mit einem verletzten Flügel hatte mit seinem Schnabel nach ein paar Passanten gehackt. Die herbeigerufenen Gesetzeshüter machten kurzen Prozeß: Sie pumpten den großen Vogel voll Blei. Notwehr! Zweifellos.

In Simbabwe hat sich ein Nashorn danebenbenommen. Das stolze Tier war in einen Nationalpark umgesiedelt worden, aber immer wieder ausgebrochen. Bei einem Versuch, es wieder einzufangen, raste der Koloß in eine Zuschauermenge und tötete zwei Frauen. Der Tourismusminister Simbabwes, Herbert Mururwa, empfand das als schlechte Reklame für sein Land und ordnete persönlich die Erschießung des ansonsten streng geschützten, weil vom Aussterben bedrohten Nashorns an.

Am Stadtrand von Wien kam es in einem Linienbus wegen eines weitaus geringeren Anlasses zu einer Schießerei. Ein besoffener Hundebesitzer bekam Streit mit dem Busfahrer, weil dieser ihn auf die sehr sinnvolle Maulkorbpflicht für Hunde im öffentlichen Nahverkehr hinwies. Der Krach wurde heftiger und der Hund immer nervöser. Schließlich grub er seine ungeschützten Zähne in den Oberschenkel des Busfahrers. Dieser zog eine Waffe und feuerte auf den Köter. Daraufhin flippte Herrchen aus, zog ein Messer und rammte es dem Schützen in die Rippen. Das wiederum paßte dem Fahrer überhaupt nicht, er revanchierte sich mit einem tödlichen Schuß ins Herz des Fahrgastes. Der Busfahrer ist inzwischen über den Berg, der verletzte Hund wurde eingeschläfert. Karl Wegmann

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