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Zerwürfnis Wolfgang Harich - Walter Janka

Das Zerwürfnis zwischen Wolfgang Harich und Walter Janka hat sich weiter vertieft. Harich nannte den Altkommunisten Janka am Freitag abend in Berlin während einer Veranstaltung, die auf Einladung des Hamburger Instituts für Sozialforschung im Ostberliner Haus der Kulturschaffenden stattfand, einen „üblen Verleumder“ und „hundsgemeinen Anschwärzer“. Harich und Janka waren 1957 in getrennten Schauprozessen zu langjährigen Zuchthausstrafen wegen gemeinsam geplanter „konterrevolutionärer Verschwörung“ gegen die Ulbricht-Regierung verurteilt worden.

Die mit der Wende 1989 in der DDR einsetzende Abrechnung versuchte, erstmals Licht in die Prozeßhintergründe zu bringen. Gleichzeitig fühlte sich Harich durch Jankas Buch „Schwierigkeiten mit der Wahrheit“ und jüngste biographische Aufzeichnungen „Spuren eines Lebens“ in immer stärkerem Maße ungerechtfertigt beurteilt. Die gegen ihn fortdauernden „Verleumdungen“ seien nichts anderes als „Kampfmittel namentlich der Stalin-Politik“.

Harich, der sich bis jetzt unter „Berufsverbot“ sieht, will bei seiner Verleumdungsklage gegen Janka vor dem Landgericht Berlin bleiben. Nach zweimaliger Verschiebung sei die Verhandlung für den 23. April angesetzt, bestätigte er. Gegen die Beschuldigung, vor seiner Verhaftung 1956 als „langjähriger sowjetischer Geheimagent“ gearbeitet zu haben, sprächen viele Tatsachen. In der mehrstündigen Debatte verteidigte sich Harich auch gegen Verdächtigungen, er habe mit allzu bereitwilliger „Selbstanklage“ Verrat geübt. Seiner Darstellung zufolge wußte die Stasi schon lange vorher alles. Die Ermittlungen hätten „keinerlei Bedeutung“ gehabt. Außerdem sei Janka „genauso gesprächig“ gewesen.

Harich kündigte für dieses Jahr die erstmalige Veröffentlichung seiner 1956 verfaßten „Plattform über den besonderen deutschen Weg zum Sozialismus“ an. Aus heutiger Sicht sei das politische Engagement für die deutsche Einheit, daß ihn mit dem Spanienkämpfer und Verleger Janka und anderen Kommunisten zusammenbrachte, „leicht größenwahnsinnig“ gewesen.

Harich, Dozent der Berliner Humboldt-Universität und Chefredakteur der „Deutschen Zeitschrift für Philosophie“, hatte von seiner zehnjährigen Zuchthausstrafe acht Jahre in Bautzen abgesessen. Er meinte: „Alles was Janka in der Haft erlebt hat, habe ich auch erlitten. Nur doppelt so lange.“

Mit einer neuen Kunstmesse wartet Düsseldorf vom 3. bis zum 6. September 1992 in der Stadthalle auf dem alten Messegelände auf. Die neue Messe hat den Namen „Art Multiple“ und ist dem internationaler Kunstmarkt für Originalgraphik, Skulpturen und Objekte der multiplizierbaren Kunst gewidmet. Träger der „Art Multiple“ ist der Bundesverband Deutscher Kunstverleger. Bei entsprechender Entwicklung ist geplant, die neue Kunstmesse von September 1993 an auf dem Gelände der Messe Düsseldorf zu organisieren.

Peter Palitzsch erhält den Theaterpreis Berlin 1991, der während des Berliner Theatertreffens im Mai verliehen wird.

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