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City außer Betrieb

■ Weder Freibier noch Cornflakes, wenn Harry die Bombe entschärft

Eduscho wird seinen Nachtwächter nach Hause schicken müssen, Kellogg's muß das Rösten der Cornflakes unterbrechen, und auch bei Beck's ruht zum ersten Mal in seiner Firmengeschichte (außer nach den Bombeneinschlägen im Zweiten Weltkrieg) der gesamte Betrieb für mehrere Stunden — wenn Sprengmeister Harry Warrelmann heute abend gegen 19 Uhr die 20 Zentner- Bombe entschärft.

Im anderthalb-Kilometer Radius rund um den Fundort des Blindgängers (neben dem Schulschiff Deutschland) hat die Polizei vollständige Evakuierung angeordnet. Der Tag der offenen Tür bei Beck's und die damit verbundene Brauerei-Begehung mit über 1.000 geladenen Gästen wurden abgeblasen. Das Hallenbad Süd ließ seinen Badegästen über die Presse mitteilen, daß der Badeschluß aus Sicherheitsgründen vorverlegt wurde. Im Hotel Westfalia an der Langemarckstraße, das genau auf der Grenze zwischen dem Evakuierungsgebiet und der Sicherheitszone 2 liegt (hier empfiehlt die Polizei „selbstschutzmäßiges Verhalten“), werden MitarbeiterInnen und Gäste in die hinteren Räume geschickt. Erdgasleitungen werden abgestellt, Straßen gesperrt und Ausweichquartiere für die Evakuierten zur Verfügung gestellt.

Auch Fernmelde-, Zoll- und Arbeitsamt liegen in der kritischen Zone - allerdings außerhalb der Dienstzeit. Die Schiffahrt wird vom Martinianleger bis zur ehemaligen Neptunwerft in Woltmershausen gesperrt. Die Anwohner in den betroffenen Bereichen in der Neustadt, in Woltmershausen, der Altstadt und im Bereich Utbremen werden über Handzettel, Lautsprecher-und Rundfunkdurchsagen informiert.

In der City sollten ab 18.30 Uhr u.a. folgende Straßen gemieden werden: Doventorstraße und —Contrescarpe, Faulenstraße, Am Wall (bis AOK-Kreuzung), Öhlmühlenstraße, Abbentorstraße, Geeren, Langenstraße und Schlachte (bis Geeren bzw. Hinter der Mauer), Stephanikirchhof. ra

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