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SONNTAG: Was für ein Genie / Stingray / Kulis Buchclub / Grenzgänger / Carrasco, der Schänder

WAS FÜR EIN GENIE

Mit der Hauptrolle in Oliver Stones Film The Doors dürfte dem Hauptdarsteller Val Kilmer als Jim Morrison der Durchbruch zum Weltstar sicher sein. 1985 mußte er sich noch mit Teenagerklamotten begnügen und unter der Regie der eifrigen Genre-Regisseurin Martha Coolidge für einen finsteren Professor eine neuartige Maschine bauen, die er dann aber lieber wieder vernichtet, nachdem er entdeckt hat, daß es sich bei dem Akademiker um einen Tunichtgut und bei seinem Gerät um eine Mordwaffe handelt.

William Atherton gibt einmal mehr einen prächtigen Fiesling ab, und Patti d'Arbanville fungiert als dekoratives Element im Kreise der tüchtigen Jungs.

(Pro 7, 15.00 Uhr)

STINGRAY

Der namenlose Fahrer einer 65er Corvette Stingray taucht zuverlässig immer dann auf, wenn jemand in Bedrängnis geraten ist. Der mysteriöse Samariter hilft gänzlich uneigennützig und verlangt von seinen Klienten nur zur Verfügung zu stehen, wenn er sie eines Tages seinerseits um einen Gefallen bitten sollte. Natürlich weckt der edle Ritter die Neugier seiner Mitmenschen, die versuchen, über das Nummernschild des Autos die Identität des Fremden zu lüften. Doch das einzige Ergebnis der Recherchen ist, daß das Fahrzeug zum Wagenpark des Weißen Hauses gehört.

Mendosas Rache lautet der Titel dieses Pilotfilms, mit dem 1986 die Serie Stingray auf Sendung ging. Die Fernsehgesellschaft NBC ersetzte mit dieser Karossenkolportage David Hasselhoffs Knightrider. Nach etwas mehr als einem Jahr aber war der Hauptdarsteller Nick Mancuso bereits wieder arbeitslos, während Hasselhoffs Stern dank seiner deutschen Fans inzwischen wieder gestiegen ist. (Sat.1,17.05Uhr) KULIS BUCHCLUB

Weil er Geburtstag hat, gibt's einen Jubiläums-Buchclub. Einen Tag nach Kulis Siebzigsten kommt diese Extraausgabe des famosen Bücherwurms mit Thomas Gottschalk als Überraschungsgast. Tommi gibt Stichworte, und der Dampfplauderer Kulenkampff läßt mit Witz, Charme und beißender (Selbst-)Ironie sein Leben und mehr als 40 Jahre Theater, Funk und Fernsehen Revue passieren. Das Publikum ist gespickt mit seinen Weggefährten, Kollegen und Freunden aus dieser Zeit.

(RTLplus, 20.15 Uhr)

GRENZGÄNGER

Das am Schnittpunkt der Machtblöcke gelegene geteilte Berlin eignete sich seit Ende des Zweiten Weltkrieges hervorragend als Schauplatz für Agententhriller. John le Carre, Ian Fleming, Len Deighton und jüngst Ian McEwan ließen ihre Helden hier kämpfen, lieben und sterben. Rainer Ott berichtet über erdachte und wirkliche Agentenschicksale, führte Interviews mit Literaten und auch mit einigen Gestalten, die es vorzogen, anonym zu bleiben. Als sei es vorher abgesprochen worden, zeigt Pro7 passenderweise um 0.55 Uhr den englischen Spielfilm Der Spion, der aus der Kälte kam.(Nord 3, 21.05 Uhr)

CARRASCO, DER SCHÄNDER

Mehr als einmal sind die Samurai- Epen des japanischen Regisseurs Akira Kurosawa von Westernregisseuren adaptiert worden. Aus Die sieben Samurai machte beispielsweise John Sturges Die glorreichen Sieben; Sergio Leone nahm Yojimbo zum Vorbild für den ersten Film seiner Dollar-Trilogie. Ein eher untypischer Western ist Martin Ritts Version von Rashomon, die er mit Paul Newman, Edward G. Robinson und William Shatner in Szene setzte.

Juan Carrasco ist eines Mordes und einer Vergewaltigung für schuldig befunden und hingerichtet worden. Die teils konträren Aussagen der Tatzeugen, die „vielen Gesichter der Wahrheit“ sind Thema dieses Films.(Eins Plus, 22.35 Uhr)

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