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Sensible Bereiche

betr.: „Im Reich der Gnome“ von Michaela Schießl, taz vom 16.4.91 (Sportseite)

Man könnte glatt an das Märchen von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ erinnert sein, wenn nicht Ihre deftig-saftige Ausdrucksweise dem so gar nicht entspräche. Muß ja auch nicht unbedingt sein. Nur haben Sie, werte Frau Schließl (vielleicht sind Sie ja von kräftiger Statur und das ganze Gegenteil von „zart“, was einer Frau ja sicher nicht schlecht ansteht), auch einmal darüber nachgedacht, welche menschlichen Schicksale hinter den von Ihnen als Gnome, gnomhafte Schmächtlinge, zu große Liliputaner Bezeichneten stehen?

Wenn Sie sich nur ein wenig mehr Ihren taktlosen Schädelinhalt zerbrochen hätten und nicht nur auf reißerische Überschriften und fetzende Zeilen aus gewesen wären, so wären Sie vielleicht auf recht sensible Bereiche gestoßen. Sicherlich machen Sie sich über einen Beinamputierten oder über einen Mongoloiden auch nicht lustig (oder?). Vielleicht sind ja diese Menschen eben schon benachteiligt vom Leben. Ihre Berufsauswahl ist oft nicht groß, ein familiäres Leben und damit eventuell auch Geborgenheit aufzubauen, gelingt ob der Kleinheit oft nicht und so weiter. [...]

Sicherlich gibt es in diesem Beruf, wie auch in allen anderen Berufen, schwarze Schafe. Aber man sieht, Borniertheit, Taktlosigkeit und Unwissen sind dem Journalismus nicht gerade fremd. Ursula Jaeger,

Bergeholz-Rehbrücke

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