Rüdiger lobt ihre Drogenpolitik

■ Weniger Tote: Gesundheitssenatorin sieht Erfolg von Methadonvergabe

Die Zahl der Drogentoten in Bremen sinkt. Mit dieser Nachricht wandte sich Gesundheitssenatorin Vera Rüdiger gestern an die Öffentlichkeit: Während bundesweit im ersten Quartal dieses Jahres ein Anstieg der Drogentoten in den Ländern um fast 30 Prozent verzeichnet wird (laut BKA-Statistik, im Vergleich zum 1. Quartal 1990), meldet das Land Bremen einen Rückgang der Drogentoten um fast 50 Prozent (von 22 auf 13). Für Rüdiger ist diese Tendenz, die seit Mitte vergangenen Jahres zu beobachten sei, „eindeutig auf das Greifen der niedrigschwelligen Angebote gesundheitsstützender Maßnahmen“ in Bremen zurückzuführen. Besonders die Regelung zur Methadonvergabe habe Bremen an die Spitze vergleichbarer Großstädte gebracht. Rund 300 Drogenkranke sind seit März vergangenen Jahres von insgesamt 40 Bremer Ärzten mit Methadon versorgt worden. Von ihnen sind nur 20 Prozent aus der Vergabe wieder ausgestiegen: weil sie in andere Therapien gewechselt haben oder selbst mit dem Ersatzopiat nicht klarkamen oder von ihren Ärzten abgelehnt wurden.

Was die Senatorin aus den Zahlen abliest, hat auch die Vorstudie einer Untersuchung über die Umstände des Drogentodes bestätigt, die das Bundesgesundheitsamt in den drei Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin vergleichend durchführen läßt. Auch von der wissenschaftlichen Begleitforschung der Substitution in Bremen, mit der sich die Bremer Uni und BIPS die Lebenswirklichkeit der Substituierten vornehmen wird, erhofft die Gesundheitsbehörde sich Aufklärung über die erfolgversprechenden Hypothesen. ra