: Verletzte bei Maifeiern in Istanbul
Berlin (taz) — Nach offiziellen Angaben wurden bei den verbotenen Maifeiern in Istanbul mindestens 14 Menschen verletzt — Menschenrechtsorganisationen sprechen von einer wesentlich höheren Zahl. Sie berichteten, daß sich eine Demonstrantin in einem lebensbedrohlichen Zustand befindet. Rund 500 Menschen — nach anderen Berichten waren es 1.000 — wurden in Istanbul festgenommen. Alle Festgenommenen wurden in die Politische Abteilung der Sicherheitsbehörde gebracht, die für ihre Foltermethoden berüchtigt ist. Anwälte und Ärzte wurden nicht zu ihnen vorgelassen.
Trotz des Demonstrationsverbotes fanden in zahlreichen Istanbuler Stadtteilen gutbesuchte Maifeiern statt. Nur der historische 1.-Mai- Kundgebungsplatz, der Taksimplatz im Stadtzentrum, war fest in der Hand der Polizei. In anderen Stadtteilen trieben Polizisten Demonstranten mit Knüppeln und Schußwaffen auseinander. In zahlreichen Betrieben wurde mit einem zweistündigen Streik gegen das Demonstrationsverbot protestiert. dora
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
