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Eilige Anhörung zur Europipe

■ Gasleitung durchs Watt: Bezirksregierung lud Öko-Verbände und Statoil

Am Rande des bedrohten NationalparksFoto: Matthias Leupold

In den Osterferien war Greenpeace durch eine Probebohrung auf die Absicht des norwegischen Petro- Konzerns Statoil aufmerksam geworden, eine 600 km lange und 2,5 Milliarden Erdgasleitung von den Förderplattformen in der Nordsee mitten durch den neuen Nationalpark Wattenmeer zu verlegen. Bereits in dieser Woche saßen sich Vertreter des norwegischen Konzerns und Mitglieder zahlreicher Umweltschutzorganisation im Festsaal der Bezirksregierung Weser-Ems gegenüber. Die Oldenburger Behörde ist für das Genehmigungsverfahren der Pipeline im geschützten Wattenmeer zuständig und hatte kurzfristig zu einer unverbindlichen „Antragskonferenz“ geladen.

Mit zwei kleinen Stinkbomben gab die Bürgerinitiative gegen das Pipeline-Projekt den Konferenzteilnehmern einen sinnlichen Eindruck vom Gestank, den ein „umgekipptes Wattenmeer“ verströmt. Auch einen Ordner mit 4.000 Protestunterschriften hatte die Initiative mitgebracht. Sie waren unter den 6.000 Einwohnern und Feriengästen auf Norderney gesammelt worden. Die geplante Pipeline soll direkt über die Nordseeinsel führen. Nachdem die Umweltverbände mit kurzen Begründungen erklärt hatten, daß sie den Bau einer Pipeline durch das Naturschutzgebiet Wattenmeer auf jeden Fall ablehnen, verließen sie die Oldenburger Konferenz. Der Behörde rieten sie, nicht nur mögliche Streckenvarianten der Pipeline über das dänische Esbjerg oder das belgische Zeegrugge, sondern auch die „Nullvariante“ gründlich zu prüfen.

Für die Statoil hatte John Eldöy zuvor auf bereits abgeschlossene Lieferverträge mit deutschen, niederländischen und französischen Abnehmern für 35 bis 75 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag ab 1995 verwiesen. „Im norwegischen Kontinentalsockel haben wir Erdgasreserven für 150 Jahre, die wir verkaufen wollen“, sagte er.

Ein ganz praktisches Problem sah Karl Wilbers, Stadtdirektor der Insel Norderney bei einem Bau der Pipeline auf sich zukommen: Gegen eine Erdgasleitung könne er „prinzipiell“ zwar nichts einwenden, aber „wie soll ich den Touristen erklären, daß sie noch nichtmal einen Fuß ins Naturschutzgebiet Wattenmeer setzen dürfen, wenn nebenan mit Baumaschinen eine Pipeline verlegt wird?“ Die von Statoil in Auftrag gegebene Umweltverträglichkeitsprüfung des Bremer „Planungsbüros Grün“ hatte die Pipeline als „schwerwiegenden Eingriff in ökologisch höchstwertige Gebiete“ bezeichnet. Das von dem norwegischen Konzern vorgesehene Bauverfahren schöpfe „bei weitem nicht alle Möglichkeiten zur Vermeidung von Schäden aus.“

Die Bezirksregierung will das erforderliche Raumordnungsverfahren jetzt möglichst schnell durchführen. „Es ist immer gut, wenn viele Leute nachdenken“, sagte die zuständige Abteilungsleiterin Heike Albers auf der Konferenz, „aber wir sind ja Beamte und haben über den Antrag nach deutschem Recht zu entscheiden.“ Ase

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