piwik no script img

Entschädigen oder wieder einstellen

■ Berliner GEW fordert Rehabilitierung politisch Verfolgter in der DDR/ Fast alle Anträge wurden bisher abgelehnt

Berlin. Menschen, die in der DDR aus politischen Gründen entlassen oder zur Kündigung gedrängt wurden, müssen finanziell entschädigt und wieder eingestellt bzw. in ihre alten Ämter wieder eingesetzt werden. Diese Forderung hat der Berliner Landesverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW) gegenüber allen im Berliner Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien gestellt.

Der Einigungsvertrag, so das GEW-Schreiben, stelle gesetzliche Regelungen für die Rehabilitierung politisch Verfolgter in Aussicht. Schon jetzt aber müßten solche Möglichkeiten überprüft werden, drängt die LehrerInnen- und ErzieherInnengewerkschaft in einem Brief an den Berliner Schulsenator Klemann. Die Bezirksämter sollten zu entsprechenden Schritten ermuntert werden. Denn die Wiedereinstellung sei „nicht nur gerecht, sondern auch für die Glaubwürdigkeit der Erneuerung des Bildungswesens unerläßlich“, erklärte der Berliner GEW-Vorsitzende Erhard Laube.

Bei der GEW sind inzwischen zahlreiche Briefe von LehrerInnen eingegangen, die in den vergangenen Jahren aus politischen Gründen in der DDR diszipliniert, entlassen oder aus dem Amt gedrängt wurden. Aus ihnen geht hervor, daß die Bemühungen um Rehabilitierung in den allermeisten Fällen bisher fehlschlug. Anträge auf finanzielle Entschädigung wurden von den Ostberliner Bezirksämtern bzw. von der Senatsverwaltung abgelehnt. uhe

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen