: Justizarchivare: Neue Mielke-Anklage?
Hamburg (dpa) — Die Berliner Staatsanwaltschaft will nach Informationen des 'Spiegel‘ den ehemaligen DDR-Stasi-Minister Mielke wegen eines knapp 60 Jahre zurückliegenden Polizisten-Doppelmordes vor Gericht stellen. Die Staatsanwaltschaft stütze den Vorwurf auf wiedergefundene Akten, nach denen der damals 23jährige Kommunist 1931 zusammen mit einem Mittäter zwei Berliner Schutzpolizisten kaltblütig erschossen haben soll. Die zuständigen Ankläger seien der Ansicht, daß die Tat auch nach dem Recht der ehemaligen DDR deswegen nicht verjährt sei, weil die Prozeßunterlagen nach dem Zweiten Weltkrieg von den sowjetischen Militärbehörden konfisziert und Mielke zugespielt worden seien. Bisher ist Mielke lediglich wegen einiger Wirtschaftsdelikte angeklagt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
