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Fundamentalisten gegen Realisten?-betr.: "AL verpaßt sich streffere Strukturen", Kommentar: "Zwischen Bewegung und Partei", taz vom 22.4.91

Betr.: »AL verpaßt sich straffere Strukturen«, Kommentar: »Zwischen Bewegung und Partei«, taz vom 22.4.91

1.Von den unterlegenen Gegnern der Umwandlung der AL in eine »ordentliche Partei« ist mir keiner bekannt, der sich zu den sogenannten FundamentalistInnen zählt. Sie haben die AL seit längerem verlassen. Den linken Flügel der AL machen jetzt schlicht die aus, die den Schwerpunkt der AL außerhalb und nicht innerhalb des Parlaments sehen und deswegen seit dem Kita-Streik oder Häuserräumungen ohne Wenn und Aber raus wollten aus dem damaligen rot-grünen Senat.

2.Die MVV darf jetzt, wenn überhaupt, nur beschließen, wenn 420 (15 Prozent) Mitglieder anwesend sind, sonst entscheidet eine LDK. Im Normalfall entscheidet sie ohnehin. Gelingt es uns, doppelt so viele Leute, wie die taz auf der Struktur-MVV gezählt hat, zu mobilisieren, kann dort nicht mehr beschlossen werden.

3.Nachdem Bewegungen die AL ins Parlament getragen haben, erlebten wir später deren Abflauen. Notgedrungen mußte sich die AL auf die eigenen Füße stellen. Aus dieser Not versucht sie jetzt eine Tugend zu machen und folgt verspätet den klugen Ratschlägen der Altparteien.

4.Da mit uns nur 20 Prozent dagegen stimmten, werden wir jetzt eben verstärkt außerparlamentarisch Hand anlegen, das ehemalige Standbein der AL, die gerade wiederauflebenden sozialen Bewegungen zu stärken und sehen, was wird. Peter Hoffmann (Bereich Arbeit, Linke in den Grünen/AL)

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