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Bessmertnych im Nahen Osten

■ Treffen mit König Hussein/ Angeblich Gespräch mit Arafat geplant/ Amman wünscht Druck auf Israel

Amman (ap/dpa) — Am zweiten Tag seiner Nahostreise wurde der sowjetische Außenminister Alexander Bessmertnych gestern in Amman mit der jordanischen Forderung konfrontiert, die UdSSR solle mit ihrer Politik bei der Auswanderung von Juden Druck auf Israel ausüben. Bessmertnych, der Möglichkeiten für eine „gerechte Lösung“ des arabisch-israelischen Konflikts erkundet, besucht heute Israel als erster Außenminister der UdSSR.

Bessmertnych traf gestern aus Damaskus kommend in Amman ein. Der jordanische Außenminister Al- Masri erklärte kurz zuvor, Moskau halte eine „wichtige Karte in der Hand, um Druck auf Irael auszuüben“. Die UdSSR könne „den massiven Zustrom sowjetischer Juden nach Israel kontrollieren“. In Amman war nicht nur eine Unterredung mit König Hussein, sondern dem Vernehmen nach auch mit dem Vorsitzenden der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Jassir Arafat, vorgesehen.

Bessmertnych hatte am Mittwoch zum Auftakt seiner Reise in Damaskus erklärt, die UdSSR verstehe sich als „Förderer der arabischen Sache“, bemühe sich aber um eine „gerechte Lösung“ des Nahostkonflikts, die auch den Interessen Israels entgegenkomme. In Syrien, dem engsten Verbündeten Moskaus in der Region, konferierte er mit Staatspräsident Al-Assad und Außenminister Al-Scharaa. Die UdSSR hat ihre Militär- und Wirtschaftshilfe für Damaskus kürzlich eingeschränkt.

Der heutige Besuch Bessmertnychs in Israel unterstreicht die fortschreitende Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Staaten, die nach dem Nahostkrieg des Jahres 1967 abgebrochen worden waren. Der israelische Generalkonsul in Moskau, Arjeh Levin, erklärte vorgestern in einem 'Tass‘-Interview, seine Regierung sei zur Wiederherstellung voller diplomatischer Beziehungen mit der Sowjetunion bereit. Die israelische Regierung hat es von einer Wiederaufnahme der sowjetisch-israelischen Beziehungen abhängig gemacht, ob sie eine Sponsoren-Rolle der UdSSR neben den USA bei einer Nahost-Friedenskonferenz akzeptiert. Bei seiner Ankunft in Amman erklärte Bessmertnych zu diesem Thema: „Wir haben klargemacht, daß die beiden Fragen nicht wirklich miteinander verbunden sind — die Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen mit Israel und die sowjetische Rolle im Friedensprozess“.

Anschließend will Bessmertnych nach Kairo weiterreisen, wo am Samstag eine Begegnung mit US- Außenminister James Baker geplant ist, der seine vierte Nahostreise seit März unternimmt. Dabei wird es vor allem um den Plan einer von Washington und Moskau gemeinsam geleiteten Nahost-Friedenskonferenz gehen. Am Sonntag wird Bessmertnych eventuell in Beirut erwartet.

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