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Kroatiens Mesic schafft es nicht — Montenegro verweigert sich

Belgrad(dpa) — Die Republik Montenegro wird offenbar nicht die entscheidende Stimme für die umstrittene Wahl des Kroaten Stjepan Mesic zum jugoslawischen Staatspräsidenten liefern. „Meine Stimme wird nicht die fünfte sein“, zitierte am Freitag die jugoslawische Nachrichtenagentur 'Tanjug‘ das montenegrinische Präsidiumsmitglied Branko Kostic.

Mesic hatte im achtköpfigen kollektiven Staatspräsidium am Mittwoch überraschend mit vier Stimmen keine Mehrheit erhalten. Montenegro hatte sich aus Verfahrensgründen zunächst nicht an der Wahl beteiligt. Nachdem diese Schwierigkeiten beseitigt worden waren, hoffte Mesic auf ein Abkommen, das es der fest mit Serbien verbündeten Republik ermöglichen würde, für ihn zu stimmen.

Für Freitag nachmittag war eine neue Sitzung der Staatsspitze nach Belgrad einberufen worden, wobei nochmals über Mesic abgestimmt werden sollte. Mesic hat bisher nur die Unterstüzung von Kroatien, Slowenien, Mazedonien und Bosnien- Herzegowina, während die größte Republik Serbien mit ihren beiden gleichgeschalteten Provinzen gegen Mesic gestimmt hatte. Hintergrund ist erneut die vor allem von den beiden Nordrepubliken ultimativ geforderte Umwandlung des heutigen Bundesstaates in einen lockeren Bund souveräner Nachfolgestaaten. Das serbische Lager einschließlich Montenegros will die Zentralorgane dagegen noch stärken.

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