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Bonner Ignoranz kostet Kurden das Leben

■ Deutsche Bürokratie verschleppt medizinische Versorgung/ Flüchtlingslager vor dem Kollaps

Berlin (taz) — Weder in Bonn noch in Berlin hat man offenbar den Ernst der Lage der Kurden im türkisch-irakischen Grenzgebiet begriffen. Dort warten Schwerkranke seit zwei Wochen auf einen Krankentransport nach Deutschland. Vor 18 Tagen landeten die ersten Anträge beim Auswärtigen Amt. Seither ist nichts passiert, obwohl die Aufnahme der Kranken zugesagt war. Für manche Patienten kann jeder verlorene Tag das Ende bedeuten.

Auch die Berliner Verwaltung übt sich in Ignoranz und schiebt weiterhin Kurden ab. Anfang Mai wurden zwei von ihnen zwangsweise in die Türkei verfrachtet, ein dritter sitzt bereits in Abschiebehaft. Die Ausländerbehörde schweigt dazu.

Die von den multinationalen Truppen für die Kurden eingerichteten Flüchtlingslager im Nordirak stehen inzwischen vor dem Kollaps, da immer mehr Menschen dort ankommen. Die Flüchtlinge weigern sich, in ihre früheren Städte und Dörfer zurückzukehren, soweit diese nicht innerhalb der Schutzzone liegen.

Genau dazu forderte sie aber inzwischen ihr Unterhändler Massud Barzani auf. Aus Bagdad vermeldete er den Durchbruch bei den von ihm geführten Verhandlungen mit Saddam Hussein. SEITE 2

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