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Flüssigkot zu Wasser

■ Pilotanlage zur Reinigung von Schweinegülle

Aus dem Flüssigkot aus zigtausenden von Schweineställen im Landkreis Vechta soll wieder klares Wasser werden. Dies ist Ziel der „Niedersächsischen Landgesellschaft mbH Hannover (NLG), die am Dienstag in der Bauernschaft Haverbeck (Kreis Vechta) ein Forschungsprojekt zur technischen Aufbereitung und Verwertung von Schweinegülle in Betrieb setzte. Auf einer Fläche von 2,0 Hektar ist mit einem Investitionsvolumen von sechs Millionen DM eine technische Anlage entstanden, in der der übelriechenden, mit Phosphat, Ammoniak und Nitrat angereicherten Brühe diese Schadstoffe entzogen werden sollen.

Was nach einer fünfstufigen Reinigungsprozedur übrig bleibt, ist nach den Worten des NLG-Geschäftsführers Karl-Ulrich Siemund noch kein klares Wasser, aber so gereinigt, daß sie in den Vorfluter der Abwässerreinigung geleitet werden kann. Die während eines Trocknungsprozesses separierten Feststoffe des Flüssigkots, dessen genutzte Bio- Gase einen Teil der Energiekosten auffangen, gelangen als Dünger wieder in den landwirtschaftlichen Kreislauf.

Das von der niedersächsischen Landesregierung finanzierte Forschungsunternehmen soll in einer vierjährigen Entwicklungsphase vorerst pro Jahr 100.000 Kubikmeter der im Landkreis Vechta anfallenden Überschußgülle verarbeiten. Mit bereits vorhandenen und geplanten Gülle-Aufbereitungsanlagen, so erläuterte Staatssekretär Uwe Bartels, soll das NLG-Projekt dazu dienen, mittelfristig wieder eine vernünftige Relation zwischen einem Viehbestand und einer landwirtschaftlichen Fläche zu schaffen.

Die Haverbecker Pilotanlage habe die politische Zielsetzung, den kleinen und mittleren bäuerlichen Betrieben eine Viehhaltung und Aufzucht weiterhin zu ermöglichen, und nicht die Absicht, die Massentierhaltungen in der südoldenburgischen Region zu etablieren, sagte Bartels. dpa

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