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Kurzer Traum von schneller Karriere

■ Kirchhuchtinger Jusos zu Beiratskandidaten gewählt und gleich wieder gestürzt

Im Februar waren die Kirchhuchtinger Jusos noch froh. Da glaubten sie auf dem langen Marsch durch die Parteiinstitutionen vier Schritt vor mit einem Bein gemacht zu haben. Der Ortsverein hatte seine KandidatInnen für die Wahlen zum Beirat Huchting benannt und zwei Jusos, Oliver Klee und Evelyne Vollmer, hatten sensationell die zweit- und viertmeisten Stimmen erreicht. „Der Generationenwechsel in der Kirchhuchtinger SPD ist eingeleitet“, pressemitteilten sie und sandten so negative parteiinterne Strahlung an die Ortsvereins-Vorsitzende Barbara Klöpper.

Denn die hielt die erzielte Stimmenzahl der Februar-Wahl mitnichten für die parteigegebene Rangfolge auf der Beiratsliste, sondern lediglich für die Bestimmung von KandidatInnen. Und so zauberte sie am vergangenen Dienstag eine Liste aus der Vorstandstasche, getreu dem Motto: Die letzten werden die ersten sein.

Altgediente Beiräte waren jetzt ganz vorne, die beiden Jusos dagegen auf aussichtslose Plätze zurückgefallen. Die verließen unter Absingen schmutziger Lieder das Versammlungslokal und schimpften in einer Pressemitteilung darüber, daß es „unüblich sei, Wahlgänge zu wiederholen, bis der Vorstand zufrieden ist.“

Barabara Klöpper hat dagegen ein reines Gewissen: „Falsch“ sagt sie zu den Juso-Anwürfen. Die hätten schlicht das Wahlverfahren nicht richtig verstanden. Gehindert am schnellen Marsch hoffen die Jusos jetzt auf höhere Mächte und haben das Parteischiedsgericht angerufen. hbk

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