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DSU bleibt im Osten

Leipzig (dpa) — Mit großer Mehrheit sprachen sich die Delegierten des dritten Bundesparteitages der DSU in Leipzig gegen eine Ausdehnung der CSU-Schwesterpartei DSU über die fünf neuen Bundesländer hinaus aus. Gleichzeitig wählten sie den zweiten Dresdner Oberbürgermeister, Reinhard Keller, mit 233 von 364 abgegebenen Stimmen zum Bundesvorsitzenden.

Keller hatte sich gegen eine Ausweitung der DSU auf die Altbundesländer gewandt und den Rückzug seiner Kandidatur angekündigt, falls der Parteitag einen solchen Schritt beschließen sollte. Nach seiner Wahl sagte Keller der 'dpa‘, die DSU werde sich vor allem den Problemen der in Ostdeutschland lebenden Menschen zuwenden. Er werde jedes Abdriften der DSU in den Rechtsradikalismus verhindern, „auch wenn ich persönliche Konsequenzen ziehen muß“.

Der Abstimmung, ob sich die DSU auf ganz Deutschland ausdehnen soll, war eine teilweise tumultartige Diskussion vorausgegangen. Eine Ausweitung hatten vor allem Delegierte aus dem Landesverband Brandenburg gefordert. Gegen diesen Schritt hatten sich vor allem die Landesverbände Sachsens und Thüringens ausgesprochen. Kurz vor der Abstimmung wandte sich CSU-Generalsekretär Erwin Huber gegen eine Ausdehnung der DSU und warnte die Delegierten: „Die CSU ist nicht bereit, das Abenteurertum der DSU, sprich die Ausdehnung, zu unterstützen.“ Die im Februar 1990 gegründete DSU hat in den vergangenen Monaten an politischer Bedeutung verloren. Bei der Volkskammerwahl im März 1990 erhielt die Partei 6,3 Prozent. Bei der Bundestagswahl kam die DSU in Ostdeutschland nur auf 1,0 Prozent der Zweitstimmen.

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