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Widerspruch

■ „Mercedes“-Kritik — taz v. 29.5.91

Einige Fragen der Beteiligten der „Mercedes“-Produktion (im Schlachthof) an die taz-Bremen und den Kritiker Burkhard Straßmann:

a) Was erwartet ein Kritiker, der den Autor Thomas Brasch als Dramatiker offensichtlich nicht mag, von der Aufführung eines Brasch-Stückes?

b) Mit welchem Vorsatz besucht er die Premiere?

c) Was heißt im Bezug auf den „Mercedes“-Text, man müsse Brasch „bürsten, daß es kracht“?

Selbstverständlich hat die Kritik die Aufgabe, schlechte und gute Theateraufführungen zu benennen, um Öffentlichkeit herzustelen, selbst im Sinne von „Verbraucherschutz“. Aber ebenso ist es ein Gebot der Fairness, einen Theaterabend unabhängig von speziellen Eigengeschmäckern des Kritikers zur Diskussion zu stellen — und nicht feuilletonistisch niederzumachen. Wir von der „Mercedes“-Produktion haben ein offenes und interessantes Premierenpublikum erlebt, das einen langen und herzlichen Applaus spendete. Wir freuen uns, „Mercedes“ anbieten zu können und versprechen allen BesucherInnen ein kurzweiliges und spannendes Theatererlebnis.

Michaela Mazac, Christian Wittmann, Hans Otto Zimmermann

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