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„Kinder wurden vor unseren Augen mit Kanonen erschossen“

■ Iraker berichten von Greueltaten der Saddam-Truppen

Berlin (taz) — Im Süden des Irak gehen die Massaker an der Zivilbevölkerung weiter. In den Lagern im Südiran erzählen Flüchtlinge übereinstimmend, daß die Truppen von Saddam Hussein die schiitische Bevölkerung auf bestialische Weise drangsalieren. Das berichtet die Mitarbeiterin von Medico International, Eva Wichtmann, gegenüber der taz. Frauen sagten, daß ihre Kinder vor ihren Augen mit Kanonen erschossen wurden. Junge Männer sollen mit Teer übergossen und dann von Straßenwalzen überrollt worden sein. Die Truppen versuchen offensichtlich, die schiitische Kultur im Irak auszuradieren. In den südirakischen Sümpfen verstecken sich bis zu einer Million Flüchtlinge. Sie können nicht in den Iran, weil an der Grenze irakische Sondereinheiten lauern, die im Norden nicht mehr gebraucht werden. So verharren sie seit Wochen im Schlamm und ernähren sich von Datteln und Sumpfwasser. Der im iranischen Exil lebende irakische Schiitenführer Bakr Al- Hakim warnte diese Woche vor einen bevorstehenden „Genozid“ der irakischen Armee an den Schiiten in den Sümpfen. SEITE 8

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