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Blechlawine rollt langsam gen Osten

■ Fernfahrer gaben Blockade der deutsch-polnischen Grenze nach der Zusage schnellerer Abfertigung auf

Berlin (ap) — Nach zweitägigem Verkehrschaos im deutsch-polnischen Grenzgebiet haben protestierende Fernfahrer am Wochenende ihre Blockade des Grenzübergangs Frankfurt/Oder aufgegeben. Sie reagierten damit auf Zusicherungen einer schnelleren Zollabfertigung auf polnischer Seite, die der brandenburgische Innenminister Alwin Ziel ihnen in stundenlangen zähen Verhandlungen vor Ort nahebrachte. Nach Angaben des Lagezentrums in Potsdam rollten am Samstag gegen 18 Uhr die ersten Fahrzeuge wieder über den Autobahnübergang. In die Bemühungen um eine schnelle Entschärfung der Lage im Grenzgebiet hatte sich das Auswärtige Amt eingeschaltet.

Ziel hatte in einem Schreiben an Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble davor gewarnt, daß es wie bei ähnlichen Protestaktionen in der Vergangenheit zu Tätlichkeiten kommen könnte. Einem Bericht der polnischen Nachrichtenagentur 'pap‘ zufolge sind polnische LKW- Fahrer am Donnerstag und Freitag aus Luft- und Gaswaffen beschossen worden.

Bei der Zollabfertigung der Lastwagen ist es nach Angaben des brandenburgischen Innenministeriums in der Vergangenheit zu Wartezeiten von 30 Stunden und länger gekommen. Die Fernfahrer hätten über eine mangelnde Leistungsfähigkeit des polnischen Zolls geklagt. Hinzu komme die schwierige Verkehrsführung an den Grenzübergängen, von denen insgesamt zuwenig zur Verfügung stünden. Die bestehenden Übergänge seien dem Andrang an der neuen EG-Außengrenze schon aus räumlichen Gründen nicht gewachsen.

Auch ohne Blockade gab es an mehreren Grenzübergängen nach Polen am Sonntag mittag wie üblich wieder längere Wartezeiten. Laut Verkehrsfunk betrugen sie in Forst für Personenwagen und Lastwagen 13 bis 15 Stunden, in Guben mußten Personenwagen acht Stunden warten.

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