SPD stützt Schertz

■ SPD fordert Sondersitzung des Innenausschusses/ Heckelmann soll Schertz-Brief vorlegen

Berlin. Die Führungskrise in der Berliner Polizei wird doch noch zum Streitfall in der Senatskoalition. Während die CDU-Fraktion gestern ihrem Innensenator Dieter Heckelmann den Rücken stärkte, stellte sich die SPD-Fraktion öffentlich hinter Polizeipräsident Georg Schertz.

Die SPD fordert jetzt eine Sondersitzung des Innenausschusses am Freitag, in der Heckelmann in nichtöffentlicher Sitzung den Brief vorlegen soll, den ihm Polizeipräsident Georg Schertz am 16. Mai geschickt hatte. Wie berichtet, beklagt Schertz in dem Schreiben das zerrüttete Vertrauensverhältnis zwischen Landespolizeidirektor Manfred Kittlaus und allen anderen hohen Polizeiführern. Darüber hinaus moniert der Polizeipräsident, daß Heckelmann sich mehrmals hinter seinem Rücken mit Kittlaus beraten habe.

Heckelmann sei »verantwortlich für die Lösung der Polizeikrise«, er dürfe der Frage »nicht weiter ausweichen«, betonte ein SPD-Sprecher. Ähnlich äußerten sich im Senat auch die SPD-Senatoren Meisner und Nagel.

Der Innensenator beharrte dagegen auf seiner Position, daß Polizeipräsident Georg Schertz ein Konzept vorlegen müsse. Ein CDU-Sprecher sagte, die Fraktion teile Heckelmanns Ansicht. Wie berichtet, hält Schertz diesen Weg für nicht gangbar, da im Polizeidienst keine ausreichend gutdotierte Stelle zu finden sei, auf die Kittlaus versetzt werden könnte. hmt