: Wechsel im Deichamt
■ „Alter Apparat“ soll jetzt bald ersetzt werden
Nach ihrem Sieg bei den Deichamtswahlen am vergangenen Samstag will sich die „Naturschutzliste“ jetzt noch stärker für den Umweltschutz einsetzen. „Die ersten fünf Jahre haben wir mit dem alten Apparat arbeiten müssen“, sagte Deichhauptmann Gerold Janssen gestern, „jetzt werden wir auch in der Geschäftsführung einen Wechsel haben.“ Neben dem aus Altersgründen ausscheidenden Geschäftsführer will die Naturschutzliste auch den früheren Deichhauptmann Hinrich Klüver nicht wieder in den Vorstand wählen. „Klüver hat mir am Wahlabend damit gedroht, daß ich mal mit eingeschlagenem Schädel in einem Fleet schwimmen könnte“, sagte Janssen, „mit ihm kann ich nicht länger kooperieren.“
Weiterhin will die Naturschutzliste aber auch im Vorstand des Deichamtes mit einem Bauern aus dem Hollerland zusammenarbeiten. Vorstandsmitglied Joachim Seitz kündigte auch an, daß nun der Einsatz von Windenergie für die Schöpfwerke erprobt werden soll. „Gerade wenn es stürmisch ist, muß auch viel geschöpft werden“, sagte er.
Besondere Aufmerksamkeit will die Deichamts-Mehrheit in den kommenden fünf Jahren auf die Folgen der Außenweservertiefung am Bremerhavener Containerhafen legen. „Jeder Weserausbau erhöht auch in Bremen die Sturmflutgefahr“, sagte Seitz, besonders das Werderland zwischen Klöckner und Lesum sei gefährdet.
Viel Arbeit sieht die Naturschutzliste mit der Umstellung des Beitragssystems für den Deichverband auf sich zukommen. Bisher waren alle staatlichen und kirchlichen Grundstücke von der Beitragspflicht befreit. Erhöht werden sollen die Beiträge in den nächsten fünf Jahren jedoch nicht. Ase
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