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Engholm moderat — da lächelt Kohl milde

■ So umfassend wie moderat griff der neue SPD-Vorsitzende in die Haushaltsdiskussion ein

Engholm griff ein, nicht an — die Kritik des neuen SPD-Vorsitzenden an der Bundesregierung geriet so umfassend wie moderat. Engholm warf dem Bundeskanzler vor allem vor, daß die Koalitionsregierung die Menschen nicht über die ökonomischen und sozialen Folgen der Einheit aufgeklärt habe und daß ihre Politik „von ausgeprägter Perspektivlosigkeit“ sei. Die Bürger seien „systematisch hinters Licht geführt“ worden. Deutlich weniger konkret war Engholm dort, wo es um die Vorstellungen der Sozialdemokraten für eine „ökonomisch kraftvolle und sozial vorbildlich gestaltete“ Einheit ging. Als Mittel gegen die wirtschaftliche Krise im Osten pries er vielerlei Einzelmaßnahmen — und kein geschlossenes Konzept. Allgemein redete Engholm einem „intakten, lebensfähigen“ Föderalismus das Wort.

Engholms Rede erntete beim Kanzler freundlich-herablassende Reaktionen. Engholms erste Rede als Vorsitzender sei ebensowenig geglückt wie seine eigene vor etlichen Jahren. Und die Wirtschaftspolitik, so Kohl unbeirrbar, die „boomt“. SEITE 2

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