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Streit um Naturpark

■ Bausenator will Buga-Gelder für Hellersdorf

Berlin. Zwischen Bausenator Nagel (SPD) und Umweltsenator Hassemer (CDU) gibt es mittlerweile auch eine Wiederauflage des monatelangen Streits um das Konzept für die Bundesgartenschau 1995 (Buga). Anlaß ist die am Mittwoch erneuerte Forderung Nagels nach der Verlegung von Buga-Mitteln nach Hellersdorf — auf Kosten des geplanten Wannseebahn-Grünzugs.

In einer im Senatspressedienst verbreiteten Erklärung bezeichnete es Nagel als »Tatsache«, daß sich die Idee eines »Naturparks« zwischen dem Gleisdreieick und dem Schöneberger Südgelände nicht mehr realisieren lasse. Die Flächen würden bereits durch die Bahn in Anspruch genommen. Es sei zudem sinnvoller, die freiwerdenden Mittel von mehr als zehn Millionen Mark für die Wohnumfeldverbesserung in Hellersdorf zu verwenden, so der Bausenator Nagel. Hassemers Presse-Sprecherin ließ dagegen wissen, daß sich der Umweltsenator dieser Argumentation »so noch nicht anschließen« könne. Sie verwies auf den Beschluß des Aufsichtsrates der Buga-GmbH, ein Drittel des Gartenschau-Etats im Bezirk Mitte zu investieren. Eine Verlagerung weiterer Gelder würde nach Auffassung Volker Hassemers »eine völlig inakzeptable Trennung der Buga« in beide Stadthälften bedeuten.

Befremdet über den nochmaligen Vorstoß des Parteifreundes Nagel ist insbesondere der Schöneberger SPD-Baustadtrat Uwe Saager. Eine neue Nord-Süd-Bahnverbindung sei »eher unwahrscheinlich«, es gebe keinen Anlaß, von der Grundkonzeption des vom Bezirk gewünschten Naturparks abzurücken, sagte Saager. thok

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