piwik no script img

Generalstreik in Togo

■ Präsident zu Gesprächen mit Oppositionellen bereit/ Mehrere Verletzte bei neuen Zusammenstößen in Lome

Abidjan (afp) — Nach Straßenschlachten zwischen Regimegegnern und den Sicherheitskräften haben Regierung und Opposition am Dienstag abend Gespräche vereinbart. Wie aus Oppositionskreisen mitgeteilt wurde, wollte Präsident Gnassingbe Eyadema gestern Vertreter der Opposition empfangen. Unterdessen dauerten die Unruhen in Lome weiter an. In mehreren Armenvierteln hatten überwiegend jugendliche Demonstranten Barrikaden errichtet. Sie griffen die Sicherheitskräfte mit Eisenstangen und Steinen an. Die Armee setzte ihrerseits Tränengas ein. Mehrere Demonstranten wurden den Angaben zufolge verletzt. Hauptunruheherd war ebenso wie bei den letzten Unruhen im März und April das Armenviertel Be in der Hauptstadt. Auch in den Vierteln Tokoin und Kodjoviakope kam es zu Ausschreitungen. Soldaten verschafften sich Zutritt zu Wohnungen und schlugen auf die Bewohner ein, hieß es. In Lome waren am Dienstag mehrere hundert Soldaten im Einsatz. Am Montag hatten Zusammenstöße zwischen Oppositionellen und Regierungsanhängern mindestens 20 Verletzte gefordert. Lome und mehrere weitere Städte des Landes waren am Dienstag weiterhin von einem Generaltreik lahmgelegt, mit dem der seit 24 Jahren amtierende Präsident Eyadema zum Rücktritt gezwungen werden soll. Die Opposition hatte am vergangenen Donnerstag zu dem unbefristeten Generalstreik aufgerufen. Neben dem Rücktritt des Präsidenten fordern die Opppositionellen eine unabhängige nationale Konferenz.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen