Ein 20.000 Meter hoher Rauchpilz steht über dem Vulkan auf den Philippinen

Manila/Shimabara (dpa/ap) — Nach drei donnernden Explosionen im Krater des Vulkans Pinatubo auf den Philippinen ist gestern eine gigantische Rauchwolke 20 Kilometer hoch in den Himmel gestiegen. Glühende Gesteinsmassen und Ascheregen lösten eine Massenflucht in der Umgebung aus, die auch die Rumpfbesetzung im US-Stützpunkt Clark erfaßte. Von dort hatten die USA bereits am Montag 14.500 Soldaten evakuiert. Die philippinischen Behörden evakuierten mehr als 23.000 Menschen aus Dörfern rund um den Vulkan. Mit zweirädrigen Büffelkarren, zu Fuß und auf Fahrrädern flüchteten die Menschen aus der Nähe des Vulkans. In den Evakuierungszentren gibt es zwar Nahrungsmittel, es fehlt jedoch an sanitären Einrichtungen, Schlafmatten und Decken.

Um 8.40 Uhr Ortszeit ereignete sich die erste schwere Explosion im Krater des 1.462 Meter hohen Pinatubo. Wenige Minuten später folgte die zweite, um 11.49 Uhr dann noch eine dritte, weniger gewaltige. Die 20 Kilometer hohe Rauchwolke verdunkelte die Sonne und war noch in der 110 Kilometer entfernten Hauptstadt Manila zu sehen. Während die Wolke Richtung Chinesisches Meer abtrieb, ergoß sich ein riesiger Strom von Magma über die bis dahin grünen Hänge des Berges.

Wissenschaftler erklärten, die Eruptionen seien womöglich nur das Vorspiel eines viel gewaltigeren Ausbruchs. In dem Vulkan befänden sich noch große Mengen Magma, es seien heftigere Eruptionen zu befürchten.

In Südjapan schleuderte der Vulkan Unzen unterdessen erstmals Gesteinsbrocken bis in die zehn Kilometer entfernte Hafenstadt Shimabara.