Die UNO bettelt für Kurden und Schiiten

Genf (taz) — Der UNO mangelt es nach wie vor an ausreichenden Finanzmitteln für die humanitäre Unterstützung der verfolgten Kurden und Schiiten im Irak wie für die — bereits vor drei Wochen beschlossene — Entsendung von 500 Wachpersonen in den Nordirak. Auf den Spendenappell für 448,9 Mio Dollar für den Zeitraum bis Ende August, den die UNO am 15. Mai an die internationale Staatengemeinschaft gerichtet hatte, waren bis gestern erst Zusagen für 128,6 Mio erfolgt. Auf einer am Mittwochabend in Genf eröffneten Konferenz von Geberländern und den im Irak engagierten humanitären Organisationen erneuerte UNO-Generalsekretär Perez de Cuellar den Appell. Die USA sagten — vorbehaltlich der noch nicht erfolgten Unterschrift von Präsident Bush — für Finanz-und Sachunterstützungen im Wert von 61,3 Mio Dollar zu. Von den für die Entsendung der 500 Wachpersonen zum Schutz der Kurden im Nordirak veranschlagten 35 Mio sind bislang erst 25 Millionen eingetroffen. Vor Journalisten verweigerte de Cuellar gestern in Genf Auskunft auf die Frage, ob er noch Zusagen weiterer Regierungen erhalten hat. Bisher befinden sich erst 50 Wachpersonen im Nordirak. azu