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Zu hoher Energieeinsatz-betr.: "Rapsöl statt Diesel - der neue Traum des Groß-Agrarier", taz vom 13.6.91

betr.‘ „Rapsöl statt Diesel — der neue Traum des Groß-Agrarier“, taz vom 13.6.91

[...] Der Autor schreibt, daß es sich gut anhört, wenn aus zehn Hektar Land Energie „gewonnen“ (von gewinnen kann keine Rede sein, da es sich nur um eine Umwandlung von chemisch gespeicherter in mechanische Energie handelt) werden kann, um dann 100 Hektar zu bearbeiten. Fehlschuß!

In der „modernen“ Landwirtschaft muß davon ausgegangen werden, daß drei- bis viermal soviel Energie eingesetzt wird, um (Nahrungs-)Energie ernten zu können. Wenn alles zusammengerechnet wird: Herstellung von Dünger (sehr energieintensiv), Herstellung von Herbiziden und Pestiziden, Herstellung der Maschinen und das Betreiben derselben und so weiter, kommt man spielend auf einen höheren Energieeinsatz bei der „Herstellung“ von Lebensmitteln (Rapsöl ist auch ein Lebensmittel), als das Produkt dann selbst an Energie hergibt. Dann kommt ja noch der niedere Wirkungsgrad von rund 18 Prozent bei Dieselmotoren (Ottomotoren: rd. 14 Prozent) hinzu.

Im Klartext: Es müssen rund 100 kWh an Energiemenge eingesetzt werden, um am Ende fünf kWh an Nutzenergie aus Rapsöl (oder „Bio- Alkohol“) oder andere Lebensmitteln) zu erhalten. Das ist der eigentliche Schwachsinn.

Als einführende Literatur empfehle ich: Barry Commener, Energieeinsatz und Wirtschaftskrise, Rowohlt Aktuell, etwa 1978, modernes Antiquariat; Studien des Heidelberger Umwelt- und Prognose-Instituts (UPI-Institut, Handschuhsheimer Landdstr.118a, 6900 Heidelberg). Anton Kulmus, (West-)Berlin

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