Bündnis 90 soll ohne Grüne selbständig werden

Berlin. Ob sich das Bündnis 90 gemeinsam mit den Grünen künftigen Wahlen stellen will, blieb auf einer Konferenz der Bürgerbewegungen am Wochenende in Berlin offen. Die sich von den Grünen abgespaltete Bewegung Ökologische Linke/ Alternative Liste um Jutta Ditfurth weitete sich auf Ostdeutschland aus. Ludger Volmer, einer der Grünen- Vorsitzenden, sagte, der Austritt der Gruppe habe die Grünen nicht geschwächt. Neues Forum, Demokratie Jetzt und die Initiative Frieden und Menschenrechte verstehen das Bündnis 90 als Bürgerbewegung und wollen einer Zersplitterung entgegenwirken. Das Bündnis 90 soll sich an jeglichen Wahlen beteiligen. Vor der für den 21. und 22.September geplanten Gründungsversammlung sollen jedoch noch die Gebietsverbände der drei Bürgergruppen der Übereinkunft zustimmen. Das einst 10.000 Mitglieder umfassende Neue Forum hat jetzt nach geschätzten Angaben über 3.000 Anhänger, Demokratie Jetzt rund 600 und die Initiative Frieden und Menschenrechte 160 Mitglieder. Der Bundestagsabgeordnete Werner Schulz vom Bündnis 90/Grüne sagte am Rand des Treffens, an dem auch Grüne teilnahmen, ein Scheitern des Zusammengehens würde nicht nur das Ende der Kräfte der Herbstes 1989, sondern auch der Grünen bedeuten. Die Gründung des Bündnisses kann nur die erste Phase eines notwendigen Annäherungsprozesses zu den Grünen sein. taz/ap