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Weniger aus dem Ungefähren-betr.: "Sieben Küsse für einen Meteoriten", taz vom 20.6.91

betr.: „Sieben Küsse für einen Meteoriten“, taz vom 20.6.91

Nichts gegen eine Darstellung islamischer Riten, aber dann auch etwas weniger aus dem Ungefähren.

Es war Hagar, die zweite Frau Abrahams, nicht Sarah, die erste, um derentwillen der Erzengel Gabriel die Quelle Zamzam aus dem Sand sprudeln ließ. Der Fehler rührt ans Eingemachte, denn Hagar gilt über Ismail, ihren Sohn mit Abraham, als Stammutter der Araber, während Sarah und Issak, der erstgeborene Sohn Abrahams, die Genealogie der Abendländer begründen. Das Verhältnis von Hagar, der ehemaligen Sklavin, und Sarah, die ihre unerwünschte Konkurrentin in die Wüste schickte, liefert vielen Muslimen auch heute noch das Erklärungsmodell für die Arroganz des Westens, aber auch die Auserwähltheit des Ostens. Deshalb das nächste Mal bitte nicht wieder alles verwechseln! Susanne Enderwitz,

(West-)Berlin

betr.: „Sieben Küsse für einen Meteoriten“, taz vom 20.6.91, „Kastrierte Schafe verdecken Algiers Probleme“, taz vom 22.6.91

[...] Direkt aus Mekka schreibt Ali M. Ramadan über die Pilgerfahrt, aber die Art der Darbietung ist ohne Achtung für den Ritus der Muslime. Was die Gläubigen tun, das „müssen“ sie ben tun — ein aufgeklärter Geist kann da nur den Kopf schütteln. Der einzige Erklärungsversuch, der gemacht wird, verwechselt dann auch noch die Frauen Sarah und Hagar und gesellt obendrein Abraham auf der Suche nach Wasser bei. Ein Flüchtigkeitsfehler oder mangelnde Bereitschaft, die Religion wirklich zur Kenntnis zu nehmen?

Franz Reppert aus Algier berichtet nicht weniger unpräzis über das islamische Opferfest. Der Engel Gabriel tritt nicht etwa die Stelle Ismaels, sondern weist Abraham auf einen Widder hin, der dann geopfert wird. Offenbart sich hier im Detail, was die Schreiber vom Islam halten, daß er es nicht wert sei, ernst genommen zu werden? Wenn die Informanten nicht Bescheid wissen, was sollen wir dann von ihnen lernen?

[...] U.Grieser, Erftstadt

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