: Maßnahmen gegen Gesetzlose
Gegen die 60jährige Norwegerin Hildur Holst aus dem Nest Vannvaag am Polarkreis sieht Rambo aus wie Rumpelstilzchen. Als ein Räuber, mit einer abgesägten Schrotflinte, einem Messer und Tränengas bewaffnet, in ihr Haus eindrang und ihren Mann und ihren Sohn angriff, sah Hildur Holst rot. Sie schnappte sich eine Gitarre und knallte dem Gangster das Instrument über den Schädel. Der ging auch prompt zu Boden. Hildur Holst nahm ihn in den Würgegriff, so daß ihre Familie den Eindringling fesseln konnte. Danach wurde die Polizei alarmiert. Der erfolglose Räuber gab zu Protokoll, er habe eigentlich ein anderes Haus ausrauben wollen, nur leider habe er sich in der Adresse geirrt.
Eine ungewöhnliche Maßnahme gegen Gesetzlose hatten sich Dortmunder Verbrechensbekämpfer überlegt. Sie veranstalteten im Polizeipräsidium eine Ausstellung, bei der das 7. Kommissariat zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität 1.300 wahrscheinlich gestohlene Kunstgegenstände der Öffentlichkeit präsentierte, um so die rechtmäßigen Besitzer zu finden und den Langfingern auf die Spur zu kommen. Insgesamt 2.053 Besucher hatte die „Galerie Polizeipräsidium“. Die Ausstellung fand sogar internationale Resonanz. Tausende Telefonanfragen aus dem gesamten europäischen Ausland wurden registriert. Aber auch Diebe besuchten die Antiquitätenausstellung in der Dortmunder Hauptwache. Eine schöne Kaminuhr gefiel ihnen so gut, daß sie sie einfach mitnahmen. Dieser dreiste Diebstahl aus ihrem Hauptquartier ging natürlich schwer gegen die Ehre der Gesetzeshüter. Gott sei Dank brauchten die Beamten sich nicht besonders anzustrengen, um die Diebe zu fangen. Überwachungskameras hatten die kriminellen Besucher auf VHS gebannt.
Große Aufregung auch im Osten der Republik. Potsdams Polizei ist ganz aus dem Häuschen. Denn am 17. August fallen Kohl und Konsorten in die Stadt ein, um die Heimkehr der Preußenkönige zu feiern. In ihren Särgen werden an diesem Tag der „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. und sein Sohn Friedrich II., genannt „der Große“, von der Hohenzollernburg Hechingen zum Schloß Sanssouci überführt. Die Potsdamer Beamten bereiten sich äußerst penibel auf den hohen Besuch vor. So übten sie z.B. fleißig Eierwerfen. Ergebnis des Tests: Die Treffgenauigkeit läßt nach, wenn das Ziel mehr als 3 Meter entfernt ist. Entsprechend sollen nun nach dem Rat der Sicherheitsexperten die Absperrposten plaziert werden. Karl Wegmann
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