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Schmerzgrenzverletzung

■ Schlechte Originale? Clevere Kopien? 2 statt 3 Bands im Aladin

Es war schon vor der Tür des Aladin in Hemelingen so merkwürdig. Bezahlt hatten die BesucherInnen nicht gerade wenig Geld für drei Bands. Angekündigt waren die Freaky Fuckin Weirdos aus München, der amerikanische Muskelmann Glenn Danzig mit seiner Gruppe und schließlich die schon legendären Bad Brains. Ihretwegen waren die meisten gekommen. Bad Brains stand für Rastafaris, die derben Punk spielten und in früheren Zeiten oft den harten, körperlichen Pogo vor der Bühne anheizten — bis an die Schmerzgrenze. Was da aber aus der geöffneten Eingangstür herausschallte, klang wider Erwarten gleich zu Beginn nach den Brains — allerdings eher wie schlapp heruntergeleierte Cover- Versionen. Wie das?

Wirklich, die Punk-Rastas standen schon auf der Bühne. Von der Ur-Besetzung waren nur zwei Musiker übriggeblieben, die neuformierte Band lullerte lustlos langweiliges Musikgut in die Menge. Es war zum Einschlafen. Selbst wohlbekannte alte Songs wurden zu Brei getreten. Und warum nicht Freaky Fuckin Weirdos als Vorgruppe? Der böse Bube Danzig war denen auf der Tour schlicht auf die Eier gegangen - deswegen hatten sie sich unterwegs verabschiedet. Aber mußte jetzt ausgerechnet der stramme Danzig den Haupt-Act bestreiten? Ja, „weil der immer zuletzt spielt“, so der völlig genervte Veranstalter.

Nur den paar Kids direkt am Bühnenrand war's egal. Musikalisch sind die vier US-Macker bestens in der taz vom 20.11.90 beschrieben: „Jaulende Riffs...manchmal balladesk...polternder Baß.“ Irgendwann war zum Glück Schluß. Cool J.F.

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