: Deutschland ante portas
■ Serben sehen Deutschland zur Adria streben
Belgrad (dpa) — „Die Aasgeier fliegen schon“, titelte gestern die auflagenstärkste Zeitung Serbiens 'Vecernje novosti‘. Mit den leichenfleddernden Tieren meinte der Autor die Deutschen und ihre angeblichen neuen Großmachtpläne, deren erstes Opfer Jugoslawien sein soll.
Auch die weitverbreitete 'Politika Ekspres‘ schlägt in dieselbe Kerbe. Hier stellt Rechtsprofessor Budimir Kosutic, der als Sprachrohr von Serbiens Präsident Slobodan Milosevic gilt, folgende These auf: Deutschland wolle nach seiner Wiedervereinigung in Europa die Schlüsselrolle spielen, so daß die Europäische Gemeinschaft und die Europäische Sicherheitskonferenz ihre Bedeutung verlören. „In Deutschland wächst der Geist des Nationalsozialismus und extremen Nationalismus. Die Verbündeten in Kroatien und Slowenien bemühen sich, nicht dahinter zurückzubleiben.“
Auslöser der Attacke waren vermutlich Äußerungen von Bundesaußenminister Genscher: Er hatte Serbien offen vorgehalten, die schwere politische und nationale Krise verursacht zu haben. Auf diese Weise versuchen die regierungsnahen Blätter in Serbien offenbar, einen Buhmann für den innenpolitischen Bodenverlust Serbiens vorzuweisen.
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