: AKW Greifswald fürchtet Treuhand
Greifswald (dpa/vwd) — Die Treuhandanstalt will den Energiestandort Greifswald-Lubmin fallenlassen. Dies habe ein Informationsgespräch zur Unternehmensstrategie der Energiewerke Nord AG (EWN) bei der Treuhand in Berlin ergeben, sagte am Donnerstag EWN-Sprecher Dietmar Brauer. Danach müsse der nukleare Teil der vorhandenen Anlagen — die Blöcke eins bis fünf — im ehemaligen Kernkraftwerk stillgelegt werden. Nur dafür würden seinen Angaben zufolge finanzielle Mittel bereitgestellt.
Im Gegensatz dazu wollen Betriebsrat und Vorstand der EWN den Energiestandort halten. Ein neues Unternehmenskonzept, das den Energiewerkern bis zu 2.500 Arbeitsplätze sichern würde, werde Brauer zufolge auch von den Bundesministern Töpfer, Möllemann und Blüm sowie von der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie sowie von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Alfred Gomolka (CDU) befürwortet. Das „einseitig orientierte Konzept der Treuhandanstalt“ jedoch bedeute das „Aus“ für Greifswald, da einmal der Standort für Investoren nicht saniert und vorbereitet werden könne und somit eine konventionelle Nachnutzung und die Ansiedlung eines Gewerbeparks nicht möglich werde.
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