piwik no script img

Zeuge beschuldigt Schwammberger des Mordes

■ Überlebender des Holocaust hat den NS-Mann wiedererkannt/ „Es ist dasselbe Gesicht“

Stuttgart (ap) — Der mutmaßliche NS- Verbrecher Josef Schwammberger ist am Mittwoch vor dem Stuttgarter Landgericht von einem Überlebenden des Holocaust als Kommandant des polnischen Zwangsarbeiterlagers Rozwadow erkannt und des Mordes an mehreren jüdischen Häftlingen beschuldigt worden. Der 65jährige Max Millner sagte vor der neunten Strafkammer aus, er habe gesehen, wie Schwammberger 1942 und 1943 mehrere Menschen erschossen habe, darunter einen Rabbiner namens Fraenkel. Auf die Frage von Staatsanwalt Kurt Schrimm, ob er Schwammberger wiedererkenne, antwortete der seit 1948 in Israel lebende Zeuge: „Es ist dasselbe Gesicht, auch wenn es sich verändert hat.“

Dem 79 Jahre alten ehemaligen SS- Oberscharführer wird vorgeworfen, zwischen 1941 und 1944 als Kommandant zweier Lager und eines Ghettos im polnischen Distrikt Krakau mindestens 43 Juden eigenhändig getötet und Beihilfe zur Ermordung von mindestens 3.374 Menschen jüdischer Herkunft geleistet zu haben. Schwammberger hatte bislang jede Beteiligung an den Taten bestritten. Zur Aussage des Zeugen wollte er sich nicht äußern. SEITE 5

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen