: Gut behütet
Während der Saison der englischen Gesellschaft ist der Hut ein Muß. Ob Gartenparty, Hochzeit oder eines der großen Ereignisse — wie Ascot oder die Bootsregatta von Henley — die Damen wetteifern nach dem Motto: sehen und gesehen werden. Ein überdimensionaler weißer, fast ein Meter breiter Napoleonhut mit schwarz-gelbem Rand und ein cremefarbenes Ungetüm mit riesiger steif aufgestellter roter Schleife lenken in Ascot den Blick von den im feuchten Rasen versinkenden Stöckelschuhen. Doch der Hut ist in Großbritannien nicht nur das unumgängliche Accessoire der oberen Gesellschaftsschicht. Er gehört zu jedem Ereignis von Bedeutung. Ob Bowler, Zylinder oder der nicht nur durch Winston Churchill bekannte Homburg, der Trilby oder Panamahut für die Herren oder die unübertroffenen Kreationen für die Damen — die Briten sind der festen Überzeugung, daß ein ordentlich gekleideter Mensch ohne Hut nicht komplett ist. Im berühmten Londoner Kaufhaus Harrods heißt es lapidar: „Der Engländer trägt eben Hut“, außerdem gebe ein Hut Selbstvertrauen.
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