: Demos für Kurden in ganz Europa
Paris/Hamburg/Brüssel (ap/dpa) Etwa 300 türkische Kurden sind am Sonntag in Paris in den Hungerstreik getreten, um gegen die Unterdrückung der Kurden in der Türkei zu protestieren. Gleichzeitig veröffentlichte die Europasektion der Kurdenorganisation ERNK in Paris eine „vorläufige Liste“ mit den Namen von 228 „verschwundenen“ und möglicherweise von den türkischen Streitkräften verschleppten Kurden. Insgesamt gebe es in der Türkei mehr als 1.000 „Verschwundene“, hieß es. Ankara verschweige die Zahl der Getöteten, Verwundeten und Inhaftierten von Diyarbakir. Verletzte mieden die Krankenhäuser aus Angst, ermordet zu werden.
In vielen europäischen Städten kam es am Wochenende zu Demonstrationen für Kurden und gegen die türkische Regierung. Insgesamt 1.500 Kurden gingen in mehreren deutschen Städten auf die Straße. In Stuttgart, Karlsruhe und Hamburg kam es zu Ausschreitungen. An türkischen Konsulaten wurden Fensterscheiben eingeworfen. Ohne Zwischenfälle verliefen Proteste in Köln und Frankfurt.
Auch in Bern, Zürich und dem niederländischen Denventer demonstrierten Kurden gegen die türkische Regierung. Zu schweren Krawallen war es am Freitag in London gekommen, als Kurden die türkische Botschaft besetzten.
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